Grenzen überschreiten - Grenz-steinreiches Sankt Wendeler Land

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Das Saarland und das St. Wendeler Land sind ausgesprochen “Grenz-steinreich“: Heimatkundler inventarisierten allein im Landkreis St. Wendel über 850 Grenzsteine, die die zahlreichen Grenzen der stark zersplitterten und oft wechselnden Herrschaftsgebiete der letzten vier Jahrhunderte in unserer Region bezeichneten. Ab dem 17., insbesondere aber im 18. Jahrhundert markierten Landesherren ihre zahlreichen, stark zersplitterten Territorien mit großformatigen Grenzsteinen. Nach Auflösung der ehemals zehn landesherrlichen Territorien allein im St. Wendeler Land wurden auf dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert neue Grenzen gezogen. Es entstanden vier neue Herrschaftsbereiche, die zu Preußen, Bayern, Oldenburg und Sachsen-Coburg gehörten. Anfang des 20. Jahrhunderts setzte Frankreich nach dem I. Weltkrieg die jüngsten Grenzsteine zwischen dem Saargebiet und dem Deutschen Reich (Saargebietsgrenze), die im Versailler Vertrag festgelegt worden war.

 

Zwei Wanderwege im St. Wendeler Land lassen die Geschichte wieder aufleben: der Schmugglerpfad Namborn und der Grenzsteinweg Oberthal. Während der Schmugglerpfad mehrfach historische Grenzen aus verschiedenen Zeiten auf verschlungenen Wegen überschreitet, folgt der Grenzsteinweg allein der früheren Grenze zwischen dem damaligen Saargebiet und dem Deutschen Reich.

 

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oben links: Karte von 1789                                                                                          oben rechts: Karte nach 1817

unten links: Karte nach 1919                                                                                       unten rechts: Karte nach 1945

 

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Grenzsteinensemble unweit des Wendalinushofes bei St. Wendel mit Blick auf das St. Wendeler Land und den Schaumberg.

 

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